Bittere Früchte als Friedensboten

An einem sonnigen Herbsttag glänzen die rotvioletten Früchte des kleinen Olivenbaums auf der Terrasse. Sie schmecken sehr bitter. Die Bitterstoffe lassen sich aber ausschwemmen, wenn man die Oliven mehrere Tage lang immer wieder in frisches Wasser legt.

Die wilde Olive (Olea europaea) ist im Mittelmeerraum zuhause und braucht ein entsprechend mildes Klima. Vor dem ersten Frost werde ich das Bäumchen wohl in den Keller bringen. Die Ansprüche an den Boden sind gering, der Baum benötigt nährstoffarme Erde. „Bitten Sie einen Bauer einfach um ein paar Handvoll Ackererde“, rät der Blumenhändler in Mainz, bei dem ich an dem schönen Baum nicht vorbeigehen konnte. Mit dem Umtopfen in einen größeren Kübel werde ich aber wohl noch bis zum Frühling warten.

Neben Früchten und Zweigen ist auch die Kulturgeschichte des Olivenbaums faszinierend. In der biblischen Geschichte der Sintflut ist es ein Olivenzweig, den eine Taube bringt und so verkündet, dass die Erde wieder grünt, dass wieder Leben sein darf. Seitdem ist die Olive ein Symbol für Frieden und Wohlergehen. Auch im antiken Griechenland galt der Ölbaum als heiliger Baum.

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