Farnwedel wie im Wald

Auf der Suche nach geeigneten Schattenpflanzen habe ich im vergangenen Jahr Farne entdeckt. Drei heimische Arten habe ich von der Baumschule Horstmann in Schleswig-Holstein bekommen, die sich jetzt im zweiten Jahr gut entwickelt haben. Direkten Sonnenschein können sie entbehren, aber als Waldbewohner mögen sie es immer etwas feucht. Da trifft es sich gut, dass die wochenlange Trockenheit jetzt erstmal vorbei ist und es seit Ende Juli immer wieder ergiebig regnet.

Fast weltweit verbreitet ist der Braunstielige Streifenfarn (Asplenium trichomanes). Das leuchtende Grün der einfach gefiederten Blätter bildet einen hübschen Kontrast zu dem namengebenden schwarzbraunen Blattstiel.

Der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) ist in weiten Teilen Europas zuhause. Die Blätter sind ganzrandig und im Unterschied zum Streifenfarn wechselständig gefiedert.

Seinen Namen hat der gern auch an Mauern und Felsen wachsende Tüpfelfarn von den Sori auf der Unterseite der Farnwedel – das sind kleine Päckchen von Sporangien, welche die Sporen für die nichtgeschlechtliche Fortpflanzung des Farns enthalten. Sie sind wie kreisrunde Tüpfel angeordnet.

Wenn man genau hinschaut, kann man gut die einzelnen Sporangien sehen in den kreisrunden Sori erkennen.

Der Tüpfelfarn gehört mit anderen Arten zu einer eigenen Familie, den Tüpfelfarngewächsen (Polypodiaceae). Auch der Streifenfarn ist Teil einer eigenen Familie, zu der rund 700 Arten gehören – die meisten Streifenfarngewächse (Aspleniaceae) wachsen in den Tropen.

Noch umfangreicher ist die Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae) mit etwa 2100 Arten, die in 26 Gattungen unterteilt sind. Zwei dieser Arten wachsen im Garten. Der Grannen-Schildfarn (Polystichum setiferum) ist doppelt, genau genommen sogar dreifach gefiedert: An den Farnwedeln sitzen wechselständig Blattstiele, die wiederum gefiedert sind. Und jedes dieser kleinen Blättchen zeigt wiederum eine eigene Fiederung.

Die in Deutschland, der Schweiz und Österreich besonders geschützte Art ist auf kalkarme feuchte Böden angewiesen. Junge Blätter von Polystichum setiferum sind eingerollt wie ein Bischofsstab.

Schon länger im Garten, an der Ostseite, wächst ein Heimischer Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) mit seinen langen Wedeln, die in einer trichterförmigen Rosette angeordnet sind. Die doppelt gefiederten Blätter verjüngen sich zu einer schlanken Spitze.

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